Sportarten
Der Schlittenhundesport oder auch Zughundesport genannt, wird hauptsächlich in der kühlen Jahreszeit von ca. Oktober bis April ausgeübt und bietet aufregende Aktivitäten auf Schnee und Dreck. Ob mit Schlitten, Wagen, Bike oder zu Fuß – es gibt viele Disziplinen, die Mensch und Hund als Team verbinden. Dabei stehen nicht nur Geschwindigkeit und Ausdauer im Fokus, sondern vor allem der Spaß an der gemeinsamen Bewegung!
Internationale Anbindung
Der SSBW e.V. ist als Mitgliedsverein im Verband Deutscher Schlittenhundesport Vereine e.V. (VDSV) organisiert. Der VDSV bildet den nationalen Dachverband für den Zughundesport in Deutschland und vertritt die Interessen seiner Mitgliedsvereine auf internationaler Ebene.
Über den VDSV ist der SSBW indirekt Mitglied in den drei großen internationalen Verbänden des Zughundesports: der IFSS (International Federation of Sleddog Sports), der WSA (World Sleddog Association) und der ICF (International Canicross Federation). Dadurch haben unsere Mitglieder Zugang zu einem breiten Netzwerk, offiziellen Meisterschaften und internationalen Wettkampfformaten.
IFSS – International Federation of Sleddog Sports
Die IFSS (gegründet 1985 aus ISDRA und ESDRA) ist der weltweit größte Dachverband für den Zughundesport. Sie organisiert internationale Wettkämpfe wie Welt- und Europameisterschaften in verschiedenen Disziplinen in off-Snow und on-Snow. Ziel des Verbandes ist unter anderem die Anerkennung des Zughundesports durch das Internationale Olympische Komitee (IOC).
WSA – World Sleddog Association
Die WSA (gegründet 1995) ist ein internationaler Verband mit Fokus auf den Schlittenhundesport mit reinrassigen nordischen Hunderassen. Sie richtet Meisterschaften auf Schnee und Dreck aus, insbesondere für Teams mit Hunden wie dem Siberian Husky oder Alaskan Malamute. Der Verband legt Wert auf die Erhaltung traditioneller Zughunderassen im Wettkampfsport.
ICF – International Canicross Federation
Die ICF (gegründet 2018) ist der internationale Verband für die Off-Snow-Disziplinen des Zughundesports, insbesondere Canicross, Bikejöring und Scooter. Der Verband fördert sportliche Wettkämpfe in diesen Bereichen und richtet Europa- und Weltmeisterschaften aus. Teilnahmeberechtigt sind Hunde aller Rassen.

Foto: Mompix Photography
Canicross
Canicross ist eine Geländelauf-Sportart, bei der ein Mensch mit einem Hund verbunden ist und gemeinsam laufen. Der Hund trägt dabei ein Zuggeschirr und ist über eine elastische Leine mit dem Läufer verbunden, der einen Hüftgurt trägt. Der Hund läuft voraus und unterstzützt den Läufer durch Ziehen, wodurch Geschwindigkeit und Teamarbeit gefördert werden.

Foto: Yannic Schuster
Bikejöring
Bikejöring ist eine Zughundesportart, bei der ein Hund einen Radfahrer zieht. Der Hund trägt ein Zuggeschirr und ist über eine elastische Leine mit dem Fahrrad verbunden. Der Fahrer unterstützt den Hund aktiv durch Treten, während der Hund die Geschwindigkeit erhöht/vorgibt. Diese Sportart erfordert eine gute Zusammenarbeit zwischen Hund und Fahrer sowie eine hohe Fitness beider Partner. Zudem ist eine gute Fahrtechnik des Menschen notwendig, um sicher und effizient zu fahren.

Foto: Oben Stephanie Filla / Unten Hundestar
Dogscooter 1+2
Dogscooter ist eine Zughundesportart, bei der ein oder zwei Hunde einen Fahrer auf einem speziellen Geländescooter ziehen. Der Hund trägt ein Zuggeschirr und ist über eine elastische Leine mit dem Scooter verbunden. Der Fahrer kann die Hunde durch Mittreten unterstzützen. Diese Sportart unterteilt sich in die Monoklasse (1 Hund) und die kleinste Gespannklasse (2 Hunde). Auch hier benötigt der Mensch eine gute Fahrtechnik und der Hund eine gutes Fitnesslevel..

Foto: Ulrich Pflug
Wagengespanne
Beim Gespannfahren mit Wagen im Zughundesport werden mehrere Hunde (meist 2 bis 8) vor einen Wagen gespannt, um diesen zu ziehen. Der Wagen ist in der Regel drei oder vierrädrig, geländetauglich und wird vom sogenannten Musher (Führer) gelenkt. Die Hunde sind in einer bestimmten Anordnung (z. B. Tandem oder nebeneinander als Double Lead, Team und Wheel Dogs) eingespannt. Es erfordert Teamarbeit, Gehorsam, Ausdauer und gute Kommunikation zwischen Musher und Hunden.

Foto: Edith Danzer
Skijöring
Skijöring ist eine Zughundesportart, bei der ein oder zwei Hunde einen Skifahrer auf Langlaufskiern ziehen. Der Fahrer ist über eine Zugleine mit Ruckdämpfer mit den Hunden verbunden und unterstützt die Bewegung aktiv durch Skilanglauftechnik (skating). Hierbei benötigt vorallem der Mensch eine gute Technik und Grundkondition.

Foto:Ralf Schomy
Pulka
Pulka ist eine Schlittenhundesportart aus dem nordischen Bereich, bei der ein oder zwei Hunde einen kleinen, flachen Lastenschlitten (die Pulka) auf Schnee ziehen. Der Sportler läuft auf Skiern hinterher und ist mit der Pulka über eine Zugleine verbunden. Die Pulka wird oft zum Transport von Ausrüstung genutzt und der Fahrer unterstützt aktiv wie beim Skijöring.

Foto: Edith Danzer
Schlittengespanne
Schlittengespanne ist eine Disziplin im Schlittenhundesport, bei der ein Team von in der Regel 4 bis 12 Hunden in spezifischer Formation (z. B. Lead, Swing, Team, Wheel Dogs) vor einen Lenkschlitten gespannt ist. Der Musher steht auf Kufen hinter dem Schlitten, steuert über Gewichtsverlagerung und Sprachkommandos und reguliert die Geschwindigkeit durch eine Bremse am Schlitten. Die Rennen finden auf präparierten Schneestrecken statt und erfordern hohe fahrtechnische Kompetenz, präzises Hundetraining und optimale Abstimmung im Gespann.